Eigentlich wollte Prof. Heinrich Wiedemann als kleiner Junge ja Lokführer und Kriminalkommissar, später Lehrer werden. “Ich wollte aber auch immer selbständig sein“, fügt er hinzu. Über 15 Jahre lang war er unter anderem verantwortlich für die Gründung und das Management von Hörfunk- und Fernsehsendern. “Ich gehöre zu den Pionieren des privaten Rundfunks in Bayern“, sagt er. An der Hochschule Mittweida unterrichtet Wiedemann jedes zweite Semester.
Traumangebot aus Mittweida
Der 1955 in Bayern geborene Honorarprofessor studierte in Eichstätt und München Pädagogik, Psychologie und Politische Wissenschaften auf Lehramt. “Das waren über sechs Jahre, soviel Zeit hat heute kaum noch jemand“, sagt er. Das Universitätsstudium schloss er als Lehrer und Diplom-Pädagoge ab. Als Wiedemann das Angebot bekam in Mittweida zu lehren, musste er nicht lange überlegen. “Dieser Traumofferte konnte ich nicht widerstehen“, sagt er.
Zum neuen Jahrtausend berief ihn die Hochschule Mittweida zum Honorarprofessor für Medienpsychologie und Medienpädagogik. Des Geldes wegen ist Professor Wiedemann nicht nach Mittweida gekommen. “Es ist die Leidenschaft, in einem kreativen Umfeld mit zupackenden Kollegen und motivierten Studierenden zu arbeiten“, sagt er. “Der Geist an der Hochschule inspiriert mich und ist einfach ansteckend“, sagt er.
Hauptberuflich Geschäftsführender Gesellschafter
Wiedemann führt hauptberuflich seine eigenen Bildungs- und Medienunternehmen. Er ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter eines medienaffinen Bildungsunternehmens mit sieben Standorten in Sachsen und eines privaten Hochschulcampus in München, der Studiengänge des DHS-Programms der Hochschule Mittweida anbietet. In Sachsen arbeitet der Honorarprofessor selbst nur tageweise. “Über 30 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. An der Spitze im übrigen der Semesterbeste aus dem Jahrgang 2000 in Medienmanagement von der Hochschule Mittweida“, so der Unternehmer.
„Auf die Menge der Zeit kommt es nicht an“
An erster Stelle steht für den Honorarprofessor allerdings seine Familie. “Eine tolle Frau, eine hübsche Tochter und zwei stramme Jungs sind das größte Geschenk“, sagt er. Für ihn komme es dabei weniger auf die Menge der Zeit an, als vielmehr auf die Qualität der Beziehungen. “Das gemeinsame Frühstück am Sonntag, der Gottesdienst und gemeinsame Unternehmungen bilden eine belastbare Basis“, sagt er. “Ich arbeite Gott sei Dank nicht nach Stechuhr. Die Aufgaben empfinde ich in der Regel als Lust, nicht als Last. Den Sonntag halte ich grundsätzlich arbeitsfrei.“
Auch in der Zukunft bleibt Professor Wiedemann der Hochschule Mittweida erhalten. “Einmal Mittweida, immer Mittweida!“, sagt er. Studenten gibt er den Rat, nur das zu studieren, was wirklich Spaß macht: “Trauen Sie sich was. Machen Sie Ihr Projekt mit Leidenschaft, dann wird sich der Erfolg einstellen.“