Studenten, Professoren, Mitarbeiter und Alumni treffen zum 20-jährigen Bestehen der Fakultät Medien aufeinander. Pünktlich hierzu wird am Freitag das neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit feierlich eröffnet. Doch wie sah das Studium damals eigentlich aus? Und was erwartet euch am Freitag in Mittweida?
Seit Mai 2010 ist das neue Gebäude in Arbeit. Nun ist es soweit: Am 22. August wird das neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit in Mittweida feierlich eröffnet. Mit dem Einzug in das neue Gebäude wachsen auch die zwei Fakultäten Medien und Soziale Arbeit zusammen.
Neben den neuen Mac-Pools, der neuen Radioausstattung und den technisch hochwertig ausgestatteten Seminarräumen, wird vor allem das neue Fernsehstudio das Studentenherz höher schlagen lassen, denn es ist moderner und größer – auf über zwei Etagen werden dann 200 Zuschauer auf den Tribünen ihren Platz finden.
Ein durchmischtes Programm bildet der Rahmen zur Eröffnung. Hier für euch im Überblick:
14:00 Uhr Offizieller Teil für geladene Gäste
16:00 Uhr Karat (Sächsische Kultband) spielt auf dem Technikumplatz vor Haus 1 für alle Besucher
18:00 Uhr ABRISSPARTY im Haus 4 mit DJ für alle Besucher
Wer nicht zu den geladenen Gästen gehört, hat dennoch die Chance einen Blick in das neue Gebäude zu werfen. Am Samstag kann zwischen 10 und 14 Uhr das ZMS jeweils zur halben und vollen Stunde besichtigt werden.
Mittweidaer Medien in den 90ern
Schreibmaschinen, Zeichenblöcke und Telefone mit Wählscheiben – das sind die Vorstellungen die heutige Medienstudenten haben, wenn man Sie fragt was für technische Hilfsmittel die Studenten vor 20 Jahren hier in Mittweida hatten. Doch wie sah es wirklich aus?
Die ersten Studenten kamen 1994, nachdem der Senat der Hochschule für Technik und Wirtschaft Mittweida der Errichtung des Studienganges Publizistik/Medientechnik zustimmte, in die beschauliche Kreisstadt.
Helmut Hammer, der im Gründungsjahr Student an der Fakultät Medien war und jetzt Pressesprecher für die Hochschule ist, stand uns für die Beantwortung einiger Fragen Rede und Antwort. Er erinnert sich noch genau daran, wie gut die Ausstattung schon zu seiner Studienzeit war:
„Die Hochschule Mittweida stellte sich schon 1994 als sehr gut ausgestattet dar. Nach der Wende ist hier vieles neu angeschafft und neu gebaut worden – und Sie sehen, dass das nicht aufgehört hat. Ich erinnere mich gut an die neidvollen Kommentare mancher Kollegen, die an Unis in den alten Bundesländern geblieben sind, wie modern und großzügig hier alles sei („Oh, Du hast einen eigenen PC …“).“
„Es wurde zwar nicht gleich jede Türklinke aus DDR-Zeiten ausgewechselt, aber in die Labore und PC-Pools wurde viel investiert – und das war dann besser als in den Unis in den alten Bundesländern. Zu den ersten fachspezifischen Ausstattungen 1994/95, gehörte der DigiBeta-Schnittplatz (eine Million DM teuer), zwei extrem schwere EB-Camcorder, auch „Eisenschweine“ genannt, die portable Studioblitzanlage und natürlich auch Mikrofone, Stative und Licht.“
Studieren mit dem Internet?
Ein Leben ohne das Internet ist heutzutage für die wenigsten vorstellbar. Doch gab es in Mittweida Mitte der 90er schon einen Anschluss an das Netz? Helmut Hammer klärt uns auf:
„Das Internet gab es tatsächlich schon und die Hochschule war auch breitbandig angebunden, aber zuhause ging’s nur mit dem Modem „online“: 64 kbit/s. Weil auch mindestens bis Anfang des neuen Jahrtausends kein breitbandiges Internet für jedermann zur Verfügung stand, waren die Pools in der Hochschule viel voller als heute. Da wurde Tag und Nacht gearbeitet.“
Bereits 1997 bekam die Hochschule ihr eigenes Fernsehstudio. Unglaublich aber wahr: Die Mitarbeiter der Hochschule Mittweida hatten in diesem Jahr das Kesselhaus (Gebäude mit Wärmekraftmaschinen) im Haus 4 in Eigenregie zum Fernsehstudio umgebaut. Damit war die HSMW die erste Hochschule in Deutschland mit einem eigenen Fernsehstudio. Die Studiokameras hatten sie vom MDR geerbt.
Studieren im Wandel der Zeit
In 20 Jahren ändert sich viel, doch was gab es für Studiengänge an der Fakultät seit der Gründung, welche haben sich verändert und welche wurden abgeschafft?
1994 Medientechnik (8 Semester)
1998 Medienmanagement (8 Semester)
2000 Start des PPP- (heute DHS-) Studiengangs „Angewandte Medienwirtschaft“ mit der AMAK
2004 Umstellung der Studiengänge des seit 2001 existierenden Fachbereichs Medien auf modularisierte und akkreditierte Bachelor und Master-Studiengänge
2004 Einführung von „Credits“ für die Mitarbeit in Hochschulmedien-Projekten. Davor war es freiwillig und zusätzlich zum normalen Studienablauf zu belegen.
2010 Größere Veränderungen an den Studienordnungen der Studiengänge
2013 Studiengang Media and Acoustical Engineering ersetzt Medientechnik
2014 WS 2014/15 Neuer Medienmanagement-Studiengang mit angepasstem Modulplan eingeführt
Wie aus (Medien-) Studenten Bankräuber wurden
Es war eine kuriose Geschichte, die sich 2001 in Mittweida abspielte. Hauptdarsteller hierbei waren die Studenten aus Mittweida.
Studenten der Hochschule wollten sich mit einem Beitrag bei einem Kurzfilmwettbewerb bewerben. Dafür drehten sie einen Banküberfall in der örtlichen Sparkasse. Obwohl der Dreh bei der Bank sowie bei der Polizei in Mittweida angemeldet und genehmigt wurde, rückte nach dem besorgten Polizeiruf einer Anwohnerin, ein zehnköpfiges Team der Polizei Chemnitz aus. Die Polizei schenkte damals den Studenten und ihren Erklärungsversuchen kein Vertrauen und nahm alle Personalien auf.
Letztlich ging der „Filmüberfall“ aber gut aus. Kein Student musste für den Polizeieinsatz aufkommen und die Story wurde bis ins Schwabenland in der Presse bekannt.
Wir freuen uns auf mindestens 20 weitere Jahre spannender Medienstudiengänge.
Text: Alexander Betz. Bild: Vanessa Schwaar.