Die Hochschule Mittweida gibt ihren Studenten die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen, genauso heißt sie aber auch jedes Semester zahlreiche ausländische Studenten willkommen. Der Cosmopolitan Club nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Doch was wird da eigentlich genau gemacht?
Neues Land, neue Stadt, neue Sprache, neue Uni, neue Freunde – das alles sind Eindrücke, die ausländische Studenten bewältigen müssen. Viele begeben sich auf ein Abenteuer und wissen vorher nicht, was sie in ihrem neuen Zuhause auf Zeit erwartet. Manche haben vielleicht auch Angst und Zweifel. Doch wie schafft man es, den Neuankömmlingen genau diese Gefühle zu nehmen?
Die Hochschule Mittweida setzt sich auf unserem Campus besonders für die Internationalisierung ein. Jeder Student und jede Studentin – egal, welcher Nationalität – soll sich bei uns wohlfühlen. Mit dem „Cosmopolitan Club“ hat Professor Otto Hammer im Jahr 1999 eine Plattform für alle ausländischen Studenten geschaffen. Egal ob Exkursionen, gemeinsame Unternehmungen oder so genannte „Länderabende“ im Studentenclub: Der Cosmo Club kennt vor allem ein Ziel – den ausländischen Studenten eine unvergessliche Zeit in Mittweida zu bereiten. Dazu gehören selbstverständlich viele verschiedene Freizeitangebote.
Doch wie kam die Gründung eigentlich zustande? Professor Hammer hat es uns verraten:
„Anlass für die Gründung war das bevorstehende Weihnachtsfest und ich lud damals, mit meinem Mitarbeiter Andre Blechschmidt, alle an der HS immatrikulierten ausländischen Studenten und die am Kennenlernen unserer ausländischen Kommilitonen interessierten deutschen Studenten zu Glühwein und Christstollen ein. Die Zahl der Gäste war beachtlich und die Stimmung hervorragend und da der damalige Kanzler Otto die Idee der Gründung des Cosmo Clubs voll unterstützte, war der Cosmo Club Mittweida auch schon geboren.“
Inspiriert wurde Professor Hammer dazu übrigens auch bei seinem eigenen Auslandsstudium 1971 an der „University of Colorado Boulder“ im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado – denn dort wurde er selbst durch einen aktiven Cosmopolitan Club in die bestehende Studentenschaft integriert. Zurzeit engagieren sich zehn deutsche Studenten für den Cosmopolitan Club und zusammen mit den Auslandsstudenten zählt die Gemeinschaft 50 Mitglieder. Die genaue Anzahl variiert allerdings von Semester zu Semester und ist abhängig davon, wie viele Stundeten wieder in ihre Heimat zurückgehen und wie viele neue Incomings es gibt.
Wenn Länderabende den Studentenclub verzaubern
Am Anfang eines Semesters werden alle wichtigen Termine für Veranstaltungen im Studentenclub und Exkursionen festgelegt. Finanziert werden diese vom „Deutschen Akademischen Austauschdienst“ (DAAD), der über das Auslandsamt der Hochschule läuft. Die Höhe der finanziellen Mittel richtet sich dabei nach der Anzahl der ausländischen Studenten.
Stichwort: International – wie weltoffen ist unsere Hochschule?
Alle weiteren Treffen sind individuell und werden spontan in einer Facebook-Gruppe ausgemacht.
Besonders einzigartig sind die jeweiligen „Länderabende“ im Studentenclub, wie zuletzt unter dem Motto „Mediterraner Abend“. Neben selbstgekochtem Essen präsentieren die Angehörigen der einzelnen Nationen Tanz, Gesang oder Sketche und versprühen somit internationale Atmosphäre. Deutsche Studenten sind dabei immer herzlich willkommen und können sich dem anschließenden Disco- und Partyabend für einen kleinen Obolus von einem Euro anschließen.
Internationales Flair ist garantiert
Dieses Konzept bedarf vor allem eins: Gute Organisation!
Matthias Wiesner hat sich genau dieser Aufgabe gestellt und ist seit Anfang 2014 Leiter des Cosmopolitan Clubs. Der BWL-Student ist für die Organisation und Koordination der gesamten Gruppe bei Exkursionen und den Feiern im Club verantwortlich. Des Weiteren bildet er die Schnittstelle zwischen den Auslandsstudenten und dem Auslandsamt der Hochschule.
Wir haben ihn zum Interview getroffen und wollten mehr über seine Arbeit erfahren:
medienMITTWEIDA: Wie bist du selbst zum Cosmopolitan Club und zu deinem jetzigen Posten gekommen?
Matthias Wiesner: Das war eigentlich reiner Zufall, wie es oft so ist. Der vorherige Leiter ist ein guter Freund von mir und hat mich anfangs immer nur nach Hilfe gefragt, und ob ich ihm zur Hand gehen kann. Aus Freundschaft habe ich es immer gemacht und war dadurch schon mit in den Club eingebunden. Dies hat mir viel Spaß gemacht und so bin ich mehr oder weniger automatisch schon dabei gewesen. Da wir von der Persönlichkeit relativ ähnlich waren, hat er mich dann Frau Dienerowitz vorgeschlagen. Und als er dann mit seinem Studium fertig war, hab ich den Posten übernommen.
medienMITTWEIDA: Warum macht dir deine Arbeit so viel Spaß?
Matthias Wiesner: Auf der einen Seite ist es das selbstständige Arbeiten. Das heißt also, wenn ich nichts mache, passiert auch nichts. Dann werden vielleicht die Veranstaltungen gemacht, aber es kommt kein neuer Input. Auf diese Weise kann ich mich selbst verwirklichen und meine eigenen Ideen mit einbringen. Auf der anderen Seite ist es das Knüpfen von neuen Freundschaften – das finde ich immer wieder schön.
Man entwickelt dadurch weltweite Kontakte und das ist für mich einer der tollsten Sachen an diesem Club.
„Der Cosmopolitan Club ist wie eine kleine Familie.“
medienMITTWEIDA: Was macht den Cosmopolitan Club so einzigartig?
Matthias Wiesner: Auf jeden Fall das internationale Flair – ganz viele Nationen sind auf einem Haufen und zeigen sich gegenseitig, dass es auch ein gutes Miteinander geben kann und soll. Das finde ich sehr schön, weil man dadurch auch merkt, wie sich die ausländischen Studenten in Deutschland integrieren und wie die unterschiedlichsten Kulturen miteinander vermischt werden. Das findet man sehr selten – in Chemnitz zum Beispiel gibt es zwar auch einen Cosmopolitan Club, aber nicht in der Form wie bei uns.
Für mich ist der Club einzigartig, weil er die Studenten an die Hand nimmt und sie nicht im Regen stehen lässt.
Text: Lisa Scharfenberger & Lisa-Marie Glaß. Beitragsbild: Lisa-Marie Glaß. Bearbeitung: Christine Wolf. Bildquellen: Cosmopolitan Club Mittweida.