Die Medienbranche entwickelt sich besonders im Internet rasant. Schnell sind Unternehmen und Plattformen, die als absolute Nummer Eins galten, von der Bildfläche verschwunden. Eine Woche hat sich medienMITTWEIDA nun damit beschäftigt, ob erste „Verschleißerscheinungen“ auch bei Facebook zu sehen sind.
Eine Woche hat sich die medienMITTWEIDA-Redaktion mit dem Thema Facebook beschäftigt, um herauszufinden, ob der „Social Media-Riese“ immer noch beliebt ist, oder ob er mittlerweile als „out“ gilt. Zwölf Jahre sind vergangen, seitdem aus einer „Hot or Not“-Plattform für Studenten, das größte Soziale Netzwerk der Welt wurde. Mit dem Blick auf die aktiven Nutzerzahlen können wir nur schwer davon reden, dass Facebook keine Bedeutung mehr in der Branche hat, doch sind erste Veränderungen in der Nutzung des Netzwerks erkennbar – die Jugend wandert ab.
Wir als Studenten haben uns jedoch nicht nur dafür interessiert, wie die Zahlen weltweit aussehen. Wir wollten wissen, wie wir selbst und unsere Kommilitonen Facebook nutzen, wie sich diese Nutzung seit der Anmeldung geändert hat und ob es tatsächlich Unterschiede zwischen angehenden Medienmanagern und anderen Fakultäten gibt. Außerdem wollten wir klären, wie das mit den Bildrechten auf Facebook eigentlich aussieht und welche Gesetze und Vorschriften User beachten müssen. Schnell wurde deutlich, dass viele Studenten ihre Kommunikation auf Dienste wie WhatsApp oder Instagram verlagert haben. Facebook wird eher passiv als „News Feed“ genutzt. Für medienMITTWEIDA ein überraschendes Ergebnis, läuft doch die interne Kommunikation in der Redaktion meist über das Soziale Netzwerk.
Die verlagerte Nutzung eröffnete für die Redaktion eine neue Frage: Hat Facebook, zumindest hier in Deutschland, eine Art Monopolstellung eingenommen? Der Messaging-Dienst WhatsApp oder die Photosharing-Plattform Instagram und einige andere gehören längst zum Unternehmen. Wirklich „weg“ sind die Nutzer also anscheinend nicht. Es gäbe zwar „facebookfreie“ Alternativen, jedoch sind diese in Deutschland kaum bekannt und müssen sich erst noch entwickeln.
Schnell wurde in dieser Woche deutlich, dass das Soziale Netzwerk weiterhin seine Daseinsberechtigung behält und durchaus noch aktiv genutzt ist. Ob sich dieser Umstand in den nächsten Jahren ändern wird, bleibt abzuwarten. Die Ziele von Mark Zuckerberg und seinem Unternehmen sind weiterhin hoch – die Vernetzung der kompletten Welt ist ein mutiges Unterfangen.
Ohne unsere Interviewpartner und deren Fachwissen hätten wir diese Woche nicht ausgestalten können, deswegen möchten wir uns hier noch einmal gesondert bei unseren Experten bedanken. Ibrahim Evsan, Martin Fuchs, André Jontza, Stephan Meyer, Philip Roth und Hendrik Unger standen uns bei sämtlichen Social Media-Fragen rund um Facebook, der Konkurrenz, Zensur und Entwicklungen in der Branche zur Verfügung. Christian Solmecke verschaffte uns den richtigen Überblick über rechtliche Belange, besonders im Bezug auf Bildrechte bei Facebook.
Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal
Mit dieser Themenwoche wollen wir auch das medienMITTWEIDA-Team des Wintersemesters 2014/2015 verabschieden. Ein Semester haben wir in einem kleinen Team zwar unter viel Druck arbeiten müssen, jedoch auch viel „auf die Beine gestellt“. So sind wir kurz nach der Zusammenstellung einer neuen Redaktion und allerhand Umstrukturierungen direkt auf das Medienforum Mittweida 2014 und haben in kurzer Vorbereitungszeit mehrere Artikel vor Ort und live über den Kongress veröffentlicht.
Einige dieser oben erwähnten Umstrukturierungen trafen auf das Format #medienWOCHE zu. Der Grundgedanke als medialer Wochenrückblick wurde beibehalten, jedoch wurde der Umfang und die Einbindung von Userkommentaren und zusätzlichen Informationen erhöht. Zwei vollkommen neue Formate konnten wir in diesem Semester etablieren: #ZMSinside und Neu im Kino. Beim monatlichen #ZMSinside dreht sich alles um die Fakultät Medien – Veranstaltungen, Vorstellung von Professoren und das Leben der Studenten Neu im Kino ist die erste Kooperation mit 99drei Radio Mittweida und beinhaltet jeden Donnerstag eine kurze Zusammenfassung und eine Kritik zu einem aktuellen Film, sowohl als Text wie auch als Audiobeitrag.
Besonders bedanken wollen wir uns auch bei unserem Projektleiter Horst Müller, der zwar eine Richtung vorgegeben, uns aber viele Freiheiten gelassen hat, unter uns Studenten zu arbeiten. Wir übergeben die Leitung und Redaktion hiermit an das neue Team und wünschen diesem viel Erfolg bei allen weiteren Vorhaben und Projekten.
Text: Johannes Pursche. Beitragsbild und Bearbeitung: Louisa Bandura.