„Kaufen“-Button bei Google +++ WhatsApp-Abos von Firmen +++ „Logjam“-Sicherheitslücke
Google gegen Amazon, Ebay und Co.
Der Konzernriese Google richtet laut dem „Wall Street Journal“ bald einen „Kaufen“-Button ein. Das heißt, dass man zukünftig bei der Suche über Google direkt ein Produkt kaufen kann. Angezeigt wird der Link zum Direktkauf dann bei allen als „Anzeige“ gekennzeichneten Suchergebnissen – ob die Händler wollen oder nicht. Mit dieser neuen Option wird Google für Amazon, Ebay und andere große Verkaufsportale sehr bedrohlich.
Eingeführt werden soll die Funktion allerdings erst einmal probeweise in den USA bei ausgewählten Produkten, anfangs nur in der Mobilversion.
Beim Klick auf den Button wird der User auf eine weitere Seite von Google weitergeleitet, um den Kauf abzuschließen. Der Datenriese ist dann direkter Mittler zwischen Käufer und Verkäufer. Die gesamte Kaufabwicklung läuft über Google. Dem Händler wird nur angezeigt, dass der Internetkonzern etwas bei ihm gekauft hat. Google allein hat die Kundendaten, Firmen verlieren die Kontrolle über ihre Käufer. Stimmen die Kunden allerdings einer Übermittlung ihrer Daten zu, so werden diese zum betreffenden Händler weitergeleitet. „Big Data“ bekommt damit noch einmal eine ganz neue Bedeutung für die freie Wirtschaft.
Facebook: Endlich Einnahmen mit WhatsApp
Es wurde lange spekuliert, wie Mark Zuckerberg mit dem Messengerdienst „WhatsApp“ Geld verdienen will. Nun wurde es bekannt gegeben: Facebook will WhatsApp zum Kanal für die Kommunikation mit den Usern machen. Das heißt: Kunden können Neuigkeiten der Firmen über die App abonnieren – ähnlich wie bei einem Newsletter.
Der Chief Financial Officer von Facebook, David Wehner, erklärte dazu auf der J.P. Morgan Technology Conference in Boston:
“We think that enabling that B2C messaging has good business potential for us. […] I think there’s going to be opportunities to bring some of those things to WhatsApp, but that’s more longer-term than the near-term.”
“Wir glauben, dass im B2C-Chat gutes Geschäftspotenzial steckt. […] Ich denke, es werden sich Möglichkeiten ergeben, einige solcher Dinge in WhatsApp zu integrieren. Das ist aber eher langfristig als kurzfristig zu sehen.”
In Zukunft ist es zum Beispiel denkbar, dass sich Kunden mit ihrem WhatsApp-Konto auf einer Händlerwebsite einloggen und per Chat Informationen über den Versandstatus ihrer Bestellung bekommen. Mit diesem Dienst werden Unternehmen eine persönlichere Beziehung mit dem Kunden aufbauen können.
Eine Beta-Version namens „WhatsService“ gibt es schon. Dort beteiligt sich unter anderem seit Montag auch Radio Energy als erster deutscher Radiosender.
Vorsicht, Sicherheitslücke!
Beim Online-Banking ist alles sicher! – So denken viele Menschen und so wird es von den Banken versprochen. Denn die Kunden tätigen ihre Geldgeschäfte über verschlüsselte Verbindungen. Diese heißen zum Beispiel HTTPS oder TLS/SSL.
Nun haben Experten aber eine Sicherheitslücke entdeckt. Durch sie können Hacker und Kriminelle unbemerkt mitlesen und Daten stehlen. Betroffen von der sogenannten „Logjam“ sind unter anderem Mail- und Webserver sowie Browser. Auf einer dazu eingerichteten Website kann geprüft werden, ob der eigene Browser diese Lücke aufweist. Auch ein Video ist zu sehen, bei dem sich die Experten durch „Logjam“ in eine eigentlich sichere Verbindung hacken.
Auf Twitter war die Sicherheitslücke unter dem Hashtag „#Logjam“ auf Platz 3 der Trends in Deutschland.
Boah das nervt. Dieses Internet ist doch echt total kaputt. Lasst es uns abfackeln und neu aufsetzen. #logjam https://t.co/JMqNSproQK
— Pixeljunkie (@pixeljunkie) May 20, 2015
Erst mal SSL reparieren. #logjam >.<
— Al3x (@1337core) May 21, 2015
Ahhhh schon wieder alles kaputt. DIESE IT hat keine Zukunft. – Vielleicht sollte ich doch Gärtner werden oder so. #logjam
— nazco (@_nazco_) May 21, 2015
Text: Lisa Steinert. Foto: Christine Wolf.