Mit dem Nachwuchs an die Hochschule

von | 16. Juni 2011

Damit auch junge Eltern studieren können, versuchen deutsche Hochschulen seit mehreren Jahren den Studienablauf zu vereinfachen und verschiedene Betreuungsmöglichkeiten anzubieten. Dafür bietet die Hochschule Mittweida sogar ein offiziell zertifiziertes, familiengerechtes Studium.

Prinzipiell ist das Studium für Mütter und Väter nicht anders gestaltet als das der Kommilitonen. „Eltern haben allerdings die Möglichkeit, einen Nachteilsausgleichantrag zu stellen“, sagt Susann Pilath. Sie arbeitet als Beraterin im Campusbüro, das für die studierenden Elternteile als Ansprechpartner dient. Ein Studium kann dadurch beispielsweise verlängert werden.

Sonderstundenplan möglich

Bei Bedarf können die jungen Eltern Prüfungen auch viermal schreiben oder verschieben, falls diese sich in einer Woche häufen. Die Kommunikation der Eltern mit den Professoren, dem Campusbüro und der zuständigen Fakultät nimmt dabei im Programm „Studieren mit Kind“ einen besonderen Stellenwert ein. Daher ist nach Absprache mit den Professoren auch ein Sonderstundenplan möglich. Bereits 2009 erhielt die Hochschule Mittweida für ihre Angebote sogar das Zertifikat als familiengerechte Hochschule.

„Für die Kinder ist in der Bibliothek und in der Mensa eine Spiel- und Malecke eingerichtet. Außerdem können sie sich bei verschiedenen Sportangeboten austoben“, erklärt Susann Pilath. Das Campusbüro hat zusätzlich einen Eltern-Kind-Raum eingerichtet. „Der Raum ist sehr angenehm für die Kleinen gestaltet und enthält unter anderem eine Spielecke und einen Wickeltisch“, sagt Anne Broszeit. Sie hat selbst eine kleine Tochter und studiert „Immobilien- und Facility Management“ an der Hochschule Mittweida. Junge Mütter und Väter können sich zudem an einem Elternstammtisch regelmäßig über Probleme austauschen und sich gegenseitig beraten.

Campusbüro sorgt für Chancengleichheit junger Eltern

Zusätzlich zu den Angeboten berät das 2010 gegründete „Campusbüro für Familie und Chancengleichheit“ über Elternzeit und Elterngeld, finanzielle Hilfen und Selbstorganisation im Studium mit Kind. „Im Campusbüro findet man jederzeit ein offenes Ohr. Die Mitarbeiter unterstützen mich jederzeit bei meinem Studium“, sagt Anne Broszeit.

Eines der Aufgabengebiete des Campusbüros ist die Vermittlung von Kita-Plätzen. Wenn Vorlesungen nach 17 Uhr stattfinden, werden die Kinder in die Kita „Spielhaus“ gebracht. Falls sich die Tagesplanung der Eltern einmal unerwartet ändert, übernehmen die Betreuerinnen im Campusbüro die Kinder bis zu drei Stunden. Auch in der Zweigstelle Roßwein gibt es diese Kinderbetreuung und -beratung.

<h3>Jenny Mittrach</h3>

Jenny Mittrach